Mehr als Bluetooth: Meine Reise zu Lossless & Hi-Res Musik

Vom bequemen Streaming zur Neugier

Die meisten von uns hören Musik heute so:
Smartphone raus, Bluetooth-Kopfhörer verbinden, Apple Music oder Spotify starten – fertig. Schnell, bequem, überall.

Doch irgendwann kam bei mir die Frage auf:
War’s das schon? Kann Musik nicht noch klarer, detaillierter, echter klingen, als das, was Bluetooth ausgibt?

Die Antwort: Ja, und wie.


Bluetooth – praktisch, aber limitiert

Bluetooth hat einen grossen Vorteil: es ist einfach.
Aber genau diese Einfachheit hat ihren Preis:

Alle Codecs (AAC, aptX, LDAC …) sind komprimiert.
Das bedeutet: Man hört nie exakt das, was im Studio aufgenommen wurde.

Meine Beats Studio Pro oder Sonos Ace zum Beispiel:

  • Genial in der Handhabung
  • Starkes Noise Cancelling
  • Limitiert auf 16-Bit, bzw. 24-Bit / 48 kHz („Lossless light“)

Der erste Schritt: Lossless via USB-C

Ein Aha-Moment kam, als ich die Sonos Ace und Beats Studio Pro per USB-C angeschlossen habe.
Plötzlich war Lossless möglich – wenn auch limitiert:

  • maximal 16-Bit, bzw. 24-Bit / 48 kHz,
  • technisch also noch nicht Hi-Res,
  • aber klanglich schon ein deutlicher Sprung nach vorne gegenüber Bluetooth.

Dieser Zwischenschritt zeigte mir: Lossless lohnt sich. Selbst wenn es noch nicht die volle Studioqualität war, wirkte die Musik klarer, weniger gedrückt und näher am Original.


Der Durchbruch: 3,5 mm Klinke und ein DAC

Richtig spannend wurde es dann mit meinen Sennheiser Momentum 3 Wireless.
Anders als viele moderne Wireless-Kopfhörer haben sie noch einen klassischen 3,5-mm Anschluss.

Plötzlich eröffnete sich eine neue Welt:

  • MacBook Air M4 → Kopfhörer-Ausgang → Momentum 3 → Musik in 24-Bit / 96 kHz
  • iPhone 16 Pro → USB-C → externer DAC (z. B. iFi GO Link) → Momentum 3

Und das Beste: Es war gar nicht kompliziert.
Stecker rein, Lossless/Hi-Res Lossless in Apple Music aktivieren – fertig.
Schon spielt die Musik in einer Detailfülle, die Bluetooth niemals liefert.


Wie Hi-Res klingt: meine Eindrücke

  • Jazz (Take Five – Dave Brubeck): Die Hi-Hats schweben im Raum, jedes Instrument klar getrennt.
  • Klassik (Bach: Cello Suites – Yo-Yo Ma): Jeder Bogenstrich wirkt so, als stünde der Musiker direkt vor dir.
  • Elektronik (Daft Punk, Hans Zimmer, EDM): Der Sound öffnet sich, wirkt luftiger, weniger komprimiert.

Es ist kein zusätzlicher Effekt wie ein Bass-Booster – es ist subtiler, ehrlicher.
Musik klingt einfach realer.


Verlustfrei oder Hi-Res – was steckt dahinter?

  • Lossless (24/48): entspricht etwa CD-Qualität. Schon ein grosser Schritt gegenüber Bluetooth.
  • Hi-Res Lossless (24/96 oder 24/192): das ist Studioqualität. Hier hört man feinste Details, Raumtiefe und Dynamik.

Viele wissen nicht:

  • Das MacBook Air gibt über Klinke schon 24/96 aus.
  • Mit einem kleinen DAC-Dongle (50–100 CHF) holt man auch am iPhone Hi-Res heraus.
  • Kopfhörer mit 3,5-mm Anschluss sind der Schlüssel – Wireless-Modelle sind fast immer limitiert.

Warum redet kaum jemand darüber?

Weil es heute fast nur noch um Bequemlichkeit geht:
Noise Cancelling, Akkulaufzeit, nahtlose Bluetooth-Verbindung.

Die Wahrheit: Wer Musik nur nebenbei hört, dem reicht das völlig.

Aber für alle, die Musik wirklich erleben wollen – die mal die Augen schliessen und ganz im Sound versinken – lohnt es sich, diesen Schritt zu gehen.


Fazit: Einfacher als gedacht

Ich hätte nie gedacht, dass es so leicht ist, Lossless und Hi-Res Lossless zu hören.
Ein MacBook mit Klinke oder ein kleiner DAC am iPhone (für Lossless können auch viele USB-C-Kopfhörer direkt angeschlossen werden – wie meine Sonos Ace oder Beats Studio), dazu Kopfhörer wie die Sennheiser Momentum 3 – fertig.

Heute weiss ich:

  • Bluetooth ist bequem, aber limitiert.
  • Lossless via USB-C (24/48) ist ein klarer Fortschritt.
  • Hi-Res (24/96 oder 24/192) ist die Königsklasse – und gar nicht so kompliziert erreichbar.

Mein Fazit: Musik kann so viel mehr sein, wenn man ihr die Chance gibt.
Viele wissen es nicht – ich selbst auch lange nicht.
Aber wer einmal den Unterschied gehört hat, der versteht:
Das ist nicht nur Musik hören, das ist Musik erleben.

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